Unicef-Bericht zu Genitalverstümmelung
Mit dem diesjährigen Internationalen Tag am 06.02.16 zu Genitalverstümmelung hat das Kinderhilfswerk UNICEF neue Zahlen vorgelegt.
Wir haben sie für Sie zusammengestellt.
Alarmierend ist, dass das Ausmaß fast 70 Millionen mehr Schicksale umfasst, als bisher angenommen – weltweit sind aktuell mindestens 200 Millionen Frauen und Mädchen von der Beschneidung betroffen. Als Gründe für die hohe Zahl nannte UNICEF die Berücksichtigung neuer Daten aus Indonesien und das Bevölkerungswachstum. Eine Prognose ergibt, dass innerhalb der nächsten 4 Jahre, bis zum Jahr 2020, bei weiteren 15 Millionen Mädchen eine Beschneidung vorgenommen werden könnte.
Wir fordern deshalb: Mehr nachhaltige Präventionsarbeit! Informations- und Aufklärungsarbeit allein reicht nicht aus.
Notwendig dafür ist eine sensible, wertschätzende Arbeit mit der Bevölkerung in den Ländern, wo Genitalverstümmelung praktiziert wird: auf Augenhöhe und durch speziell ausgebildete Anti-FGM-Fachkräfte. Dabei sind Männer mit einzubeziehen, damit die Strukturen, durch die die Praktik legitimiert wird, sich verändern.
In ein paar Ländern ist eine Abnahme der Beschneidungsrate zu verzeichnen. Genannt werden Kenia, Liberia, Burkina Faso und Ägypten. Wir freuen uns sehr, dass Kenia erneut als eines der Länder aufgeführt wird, das einen Fortschritt erreicht hat. In 2010 wurde das FULDA-MOSOCHO-PROJEKT als bestes Projekt in Kenia zur Beendigung der Beschneidung in die UNICEF-Studie aufgenommen.
Wandel ist möglich! Kenias Region Mosocho und ihre Umgebung ist das ermutigende Beispiel dafür.
Kunstbild: Almuth Ertl, Hamburg
Quellen der Zahlen: SPIEGEL, tagesschau
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